Pfarreien Brigerberg / Simplon
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Ursprünglich gehörte Ried-Brig zusammen mit allen anderen Gemeinden des Bezirkes Brig – mit Ausnahme von Gondo – zur Grosspfarrei Naters. Erst 1642 wurde auf Drängen des grossen Kaspar Jodok von Stockalper die Pfarrei Glis errichtet und die Wallfahrtskirche auf dem Glisacker, deren Ursprünge ins 7. Jahhundert zurückreichen, wurde zur Pfarrkirche erhoben. Zusammen mit den Gemeinden Brig, Glis, Eggerberg und Termen war nun auch Ried-Brig in Glis pfarrgenössig.
Allerdings gab es bereits im hohen Mittelalter (10. – 14. Jh.) in der Schlucht eine Heilig-Geist-Kapelle. Zeuge aus dieser Zeit ist der Turm im jetzigen Alten Schulhaus (heutiger Kindergarten) mit dem noch sichtbaren Zifferblatt der Kapellenuhr. Diese Kapelle wurde 1780 endgültig zum religiösen Zentrum des Dorfes, nachdem in Ried-Brig ein Rektorat errichtet. wurde. Auch wenn die Gläubigen ihre religiösen Pflichten nach wie vor in der Pfarrkirche von Glis zu verrichten hatten, war mit der Anwesenheit eines Rektors die seelsorgliche Betreuung der Bevölkerung gegeben.
Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde schliesslich die Initiative ergriffen am Brigerberg eine eigene Pfarrei zu errichten. 1894 beschlossen die Burger von Ried-Brig, nachdem man sich mit Termen nicht über einen gemeinsamen Kirchenbau einigen konnte, den Bau einer eigenen Pfarrkiche. Nach deren Weihe wurde das Gemeindegebiet von Ried-Brig am 1. Januar 1901 zur eigenständigen Pfarrei erhoben.
Seither wirkten elf Priester als Pfarrer in Ried-Brig. An sie sei an dieser Stelle erinnert.
Peter Varonier wurde am 23. Juli 1865 geboren. Er war der Sohn des Christian und der Anna Maria geb. Willa. Er besuchte die Kollegien in Brig und Evian und studierte an der Universïtät Innsbruck Theologie (1889-1892). Er wurde am 26. April 1892 in Innsbruck zum Priester geweiht und feierte am 31. Juli 1892 in Varen seine Primiz. Peter Varonier war Pfarrer in Randa (1892-1894), Pfarrer in Leukerbad (1894-1899), Rektor in Ried-Brig (1899-1901) und erster Pfarrer in Ried-Brig (1901-1903). Er starb am 11. Juli 1903 in Ried-Brig und wurde am 13. Juli 1903 in Ried-Brig beerdigt.
Viktor Beck wurde am 13. Juni 1874 geboren. Er war der Sohn des Anton und der Therese geb. Ambühl. Er besuchte das Kollegium in Brig und studierte Theologie am Priesterseminar in Sitten (1895-1896) und an der Universität Innsbruck (1896-1898). Er wurde am 27. März 1898 zum Priester geweiht. Viktor Beck war Rektor in Leuk (1898-1903), Pfarrer in Ried-Brig (1903-1911), Pfarrer in Glis (1911-1919), Rektor und Professor am Kollegium in Brig (1919-1921), Regens und Professor am Priesterseminar in Sitten (1921-1936) und Domherr von Sitten (1934-1949). Er starb am 15. Februar 1949 in Sitten.
Severin Minnig wurde am 4. Januar 1874 geboren. Er war der Sohn des Franz und der Ludowika geb. Stucky. Er besuchte die Kollegien in Brig, St. Maurice und Einsiedelen und studierte Theologie am Priesterseminar in Sitten. Er wurde am 25. März 1901 zum Priester geweiht und feierte in Mörel seine Primiz. Severin war Professor am Kollegium in Brig (1901-1905), Pfarrer in Grächen (1905-1911), Pfarrer in Ried-Brig (1911-1939) und Kaplan in Ried-Brig (1939-1945). Er starb am 10. März 1945 in Ried-Brig und wurde am am 13. März 1945 in Ried-Brig beerdigt.
Josef Walter wurde am 11. Januar 1905 geboren. Er war der Sohn des Alois und der Maria geb. Schnidrig. Er besuchte die Primarschule in Grächen, das Kollegium in Brig und studierte Theologie am Priesterseminar in Sitten (1927-1931). Er wurde am 4. April 1931 in Sitten zum Priester geweiht und feierte am 25. Mai 1931 in Grächen seine Primiz. Josef Walter war Pfarrer in Täsch (1931-1934), Mariannhiller Missionar in Holland (1934-1935), Professor am Kollegium in Schwyz (1935-1939), Pfarrer in Ried-Brig (1939-1955), Pfarrer in Saas-Grund (1955-1960), Pfarrer in Saas-Almagell (1960-1972) und Pfarrer in Binn (1972). Er starb am 10. Dezember 1972 in Brig.
Martin Murmann wurde am 9. April 1905 geboren. Er war der Sohn des Johann Josef und der Veronika geb. Rieder. Er besuchte die Primarschule in Kippel (1912-1920), das Kollegium in Brig 1921-1928) und studierte Theologie am Priesterseminar in Sitten (1928-1932). Er wurde am 26. Juni 1932 in Sitten zum Priester geweiht und feierte am 29. Juni 1932 in Kippel seine Primiz. Martin Murmann war Pfarrer in Ergisch (1932-1941), Pfarrer in Eischoll (1941-1955) und Pfarrer in Ried-Brig (1955-1972). Er lebte dann als Resignat in Naters, wo er am 9. Juli 1974 starb.
Valentin Studer wurde am 7. Januar 1921 geboren. Er war der Sohn des Ernest und der Aloisia geb. Studer. Er besuchte die Primarschule in Visperterminen, das Kollegium in St. Maurice und studierte dann Philosophie in Fribourg und Theologie in Karthago. Er trat dem Orden der Weissen Väter bei. Er wurde am 12. April 1952 in Karthago zum Priester geweiht und feierte am 6. Juli 1952 seine Primiz in Vispterminen. Valentin Studer war rofessor am Kollegium in St. Maurice (1952-1957), Missionar in Burundi (1957-1962) und Provinzökonom in Fribourg (1962-1964). Dann trat er in den Dienst des Bistums Sitten über und war in der Folge Pfarrer in Ergisch (1964-1966), Pfarrer der deutschen Pfarrei in Siders (1966-1972), Pfarrer in Ried-Brig (1972-1981), Pfarrer in Turtmann (1981-1991) und Pfarrer in Zeneggen (1991-1996). Dann lebte er als Resignat in Glis wo er am 26. Juli 2002 starb. Er wurde am 29. Juli 2002 in Visperterminen beerdigt.
Karl Schmid wurde am 24. November 1933 geboren. Er war der Sohn des Johann und der Emma geb. Jost. Er besuchte die Primarschulen in Binn (1940-1943) und in Bellwald (1943-1947), die Kollegien in Rebstein (1947-1949) und in Immensee (1949-1954) und studierte Theologie am Priesterseminar in Sitten (1954-1959). Er wurde am 7. Juni 1959 zum Priester geweiht und feierte am 28. Juni 1959 in Bellwald seine Primiz. Karl Schmid war Kaplan in Naters (1959-1968), Pfarrer in Guttet-Feschel (1968-1976), Pfarrer in Albinen (1968-1976), Kaplan in Leuk (1976-1981), Pfarrer in Ried-Brig (1981-1994) und wiederum Pfarrer in Guttet-Feschel (1994-1999). Dann lebte er als Resignat im Kanton Tessin. Er starb am 22. April 2001 im Spital von Brig und wurde am 25. April 2001 in Bellwald beerdigt.
Peter Perrollaz wurde am 11. November 1931 geboren. Er ist der Sohn des Josef und der Maria geb. Gorsatt. Er besuchte die Primarschule in Brig, das Kollegium in Brig (1945-1953) und studierte Theologie am Priesterseminar in Sitten (1953-1958). Er wurde am 15. Juni 1858 in Sitten zum Priester geweiht und feierte am 29. Juni 1958 in Brig seine Primiz. Peter Perrollaz war Kaplan in Siders (1958-1966), Pfarrer in Leukerbad (1966-1980), Pfarrer in Steg (1980-1994), Dekan des Dekanates Raron (1988-1994) und Pfarrer in Ried-Brig und Termen (1994-2000). Seither lebt er als Resignat in Brig und leistet an verschiedenen Orten immer wieder wertvolle Aushilfsdienste. Er starb am 17. Juli 2016
Wojciech Filipowicz wurde am 19. Januar 1956 als Sohn des Ireneusz und der Krystyna geb. Wierzbicka in Polen geboren. Er besuchte die Primarschule und das Gymnasiuim in Sierpc und studierte am Priesterseminar in Plock und an der theologischen Fakultät in Warschau Theologie. Er wurde am 25. Mai 1980 in Plock zum Priester geweiht und feierte am 1. Juni 1980 seine Primiz. Wojciech Filipowicz war 1980-2000 als Seelsorger in seiner Heimat Polen tätig. Im Jahre 2000 trat er in den Dienst des Bistums Sitten und wurde Pfarrer von Ried-Brig und Termen (2000-2002). Anschliessend wirkte er bis 2008 als Pfarrer in den Pfarreien Oberwald, Obergesteln und Ulrichen. Ende des Jahres 2008 kehrte er in seine Heimat Polen zurück.
Richard Lehner wurde am 3. Mai 1964 geboren. Er ist der Sohn des Josef und der Paula geb. Furrer. Er besuchte die Primarschule in Bürchen (1971-1977), die Orientierungsschule in Visp (1977-1979), das Kollegium in Brig (1979-1984), studierte dann an der Universität Fribourg Theologie und schloss dieses Studium 1989 mit dem Lizentiat in Theologie ab. Nach einem Pastoraljahr in der Pfarrei Saas-Fee wurde er am 10. Juni 1990 in Sitten zum Priester geweiht und feierte am 24. Juni 1990 in Bürchen seine Primiz. Richard Lehner war Vikar in Glis (1990-1993) und Direktor des Bildungshauses St. Jodern in Visp (1993-2002). Von 2002 bis 2010 war er Pfarrer der Pfarreien Ried-Brig und Termen. Dann wurde er von Bischof Norbert Brunner zum Generalvikar des Bistums Sitten und zum Domherrn der Kathedrale von Sitten ernannt.
Rolf Kalbermatter ist 1969 in St. Niklaus geboren. Er ist der Sohn des Ruedy und der Liliane geb. Fux. Er besuchte die Primarschule in St. Niklaus und die Orientierungsschule an der Landwirtschaftlichen Schule in Visp. In Lenzburg liess er sich anschliessend zum Koch ausbilden. Dann arbeitete er im Gastgewerbe in Zermatt und erlernte den Beruf eines Kaufmanns. Im Alter von 27 Jahren begann er seine theologische Ausbildung am Katechetischen Institut in Luzern. Es folgte ein zweijähriges Berufspraktikum als Katechet und Jugendseelsorger in den Pfarreien der Seelsorgeregion Stalden. Nach Abschluss seiner Ausbildung absolvierte er ein Pastoraljahr in der Pfarrei Turtmann. Er wurde am 13. Juni 2004 in Sitten zum Priester geweiht und wurde zum Kaplan von Naters ernannt. Seit 2010 ist Rolf Kalbermatter Pfarrer der Pfarreien Ried-Brig und Termen und seit 2022 zusätzlich Pfarrer der Pfarreien Simplon Dorf und Gondo.
1934 – in einer Zeit, in der im Bistum Sitten ein Priesterüberfluss bestand – wurde in Ried-Brig eine Kaplanei errichtet. Ein zweiter Priester nahm also in Ried-Brig Wohnsitz und unterstützte den Pfarrer in der seelsorglichen Betreuung der Bevölkerung. Diese Kaplanei blieb bis 1950 durchgehend besetzt. 1954/55 – am Ende der Amtszeit von Pfarrer Walter – kam erneut ein Kaplan nach Ried-Brig.
Auch an die insgesamt vier Kapläne sei hier erinnert.
Wilhelm Pierig wurde am 31. März 1907 geboren. Er war der Sohn des Adolf und Katharina geb. Näfen. Er besuchte die Primarschule in Termen, das Kollegiuim in Brig und studierte am Priesterseminar in Sitten Theologie. Er wurde am 24. Juni 1934 zum Priester geweiht. Wilhelm Pierig war Kaplan in Ried-Brig (1934-1939), Rektor in Visp (1939-1950), Pfarrer in Eisten (1951-1956), Kaplan in Naters (1956-1959) und Pfarrer in Agarn (1959-1977). Er lebte dann als Resignat in Naters und verstarb am 8. Oktober 1981.
Nach seiner Amtszeit als Pfarrer in Ried-Brig übernahm Severin Minnig 1939 die Kaplanei Ried-Brig – ein Amt, das er bis zu seinem Tode 1945 innehatte. Biografische Angaben siehe unter Pfarrer von Ried-Brig.
Elias Mooser wurde am 25. Mai 1917 geboren. Er war der Sohn des Josef und der Franziska geb. Lerjen. Er besuchte die Primarschule in Täsch, das Kollegium in Brig und studierte Theologie am Priesterseminar in Sitten. Er wurde am 25. Juni 1944 in Sitten zum Priester geweiht und feierte am 2. Juli 1944 in Täsch seine Primiz. Elias Mooser war Kaplan in Ried-Brig (1945-1950), Pfarrer in Blatten/Lötschen (1950-1958) und Pfarrer in Embd (1958-1992). Er zog sich dann als Resignat nach Täsch zurück, wo er am 1. März 1993 verstarb. Er wurde auf dem Friedhof von Täsch beerdigt.
Friedrich Remy wurde am 17. August 1901 in Menzelen/Westfalen geboren. Er war der Sohn des Robert und der Helene geb. Hövelmann. Er besuchte das Gymnasium in Emmerich und studierte in Innsbruck Theologie (1925-1929). Er wurde am 20. Juli 1930 in Bautzen zum Priester geweiht und war in der Folge bis 1950 an verschiedenen Orten in seiner Heimat als Seelsorger täitg. Die Kriegsjahre (1939-1944) verbrachte er als Gefangener in den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Dachau. Aus gesundheitlichen Gründen verlegte er seinen Wohnsitz ab 1950 ins Wallis. Am Ende der Amtszeit von Pfarrer Josef Walter war Friedrich Remy für kurze Zeit als Kaplan in Ried-Brig tätig (1954-1955). Dann war er Rektor in Birgisch (1955-1961). Er kehrte zurück in seine Heimat und verstarb am 22. September 1967 in Bonn.
Vikar Ebin wurde 1988 in Kerala im Südwesten Indiens geboren. Er wurde 2015 zum Priester geweiht. Danach war er in der Pfarreiseelsorge in Kerala und im Nordosten von Indien und tätig. Seit 2022 ist der Pater von Ried-Brig, Termen, Simplon Dorf und Gondo.
Der Priestermangel, aber auch die neuen Ansprüche an eine zeitgemässe Seelsorge, erfordern heute den voll- und hauptamtlichen Einsatz von Laien in der Kirche. Das ist für die Pfarreien eine Chance auf ihrem Weg zu einer lebendigen Gemeinschaft. In Ried-Brig haben in vielen Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts Ordensfrauen aus dem Kloster St. Ursula als Primarlehrerinnen und Kindergärtnerinnen gewirkt. Sie haben sich ehrenamtlich auch für die Pfarrei Ried-Brig engagiert.
Seit 1994 werden die beiden Pfarreien am Brigerberg – Ried-Brig und Termen – von einem Seelsorgeteam betreut. Den jeweiligen Pfarrer unterstützen seither Katechet*innen, Seelsorgehelferinnen oder eine Pastoralassistentin.